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In dieser Online-Ausgabe finden sie zusätzliche Informationen für unsere IPA-Ausgabe von Felix Mendelssohn Bartholdys Verleih uns Frieden gnädiglich, WoO 5.

Weitere linguistisch relevante Vorgehensweisen und Entscheidungen sind im Kritischen Bericht zu finden.

Kritischer Bericht

Da der Fokus dieser Ausgabe auf der korrekten Aussprache beim Singen liegt, ist der kritische Bericht bewusst kurzgehalten. Aus philologischer, musikwissenschaftlicher und linguistischer Sicht sind jedoch einige Grundsatzentscheidungen bei dieser Edition getroffen worden, die wir nicht gänzlich unkommentiert lassen wollen.

Auf eckige Klammern oder Querstriche zur Kennzeichnung einer phonetischen oder phonologischen Transkription wurde zu Gunsten einer Hervorhebung durch einen fetten Text verzichtet.

Betonungen werden anhand von Wortbetonungen beim Sprechen vergeben. Dabei verwenden wir Primär- und Sekundärbetonungen, die sich besonders bei längeren Wörtern nicht unbedingt mit der musikalischen Phrase decken müssen. Akzentuierungen werden nicht angezeigt, ergeben sich aber in aller Regel aus der musikalischen Phrasierung.

Einzelne Silben werden nicht wie üblich durch Interpunktion, sondern durch Bindestriche gekennzeichnet. Analog zum orthographischen Text werden außer den Bindestrichen auch Unterstriche an Wortenden verwendet, um damit das Lesen der Transkription zu erleichtern.

Silbengrenzen werden systematisch verschoben, wenn am Ende einer Silbe innerhalb eines Wortes Konsonanten vorkommen. In diesen Fällen werden diese Konsonanten zu dem Onset, also dem Beginn der darauffolgenden Silbe, hinzugezogen. Von dieser Regel wird nur in Ausnahmefällen, wie bei der Kombination mit äußerst kurzen Notenwerten, abgewichen. Nachvollziehbar wird diese Vorgehensweise besonders in Kombination mit längeren Notenwerten und Melismen, da es ein erklärtes Ziel von vielen Sänger*innen ist, möglichst lang auf sonoren Lauten, wie beispielsweise Vokalen zu verweilen.

Diphthonge werden gänzlich anders übertragen als beim Sprechen, wie Abbildung 3 (siehe »IPA im Deutschen«) zu entnehmen ist. Dabei wird auch Rücksicht darauf genommen, dass beim Singen der erste Vokal des Diphthongs in aller Regel länger gesungen wird als zweite Vokal bzw. der Übergang/Transition von einem Vokal zum andern, der in der Transkription nicht bzw. nur unzureichend festgehalten werden kann. Unteranderem durch die oft tiefere Position des Kehlkopfes im klassischen Gesang kann die Übertragung des jeweils zweiten Vokals erklärt werden.

Das »r« im Deutschen kann wie unter »IPA im Deutschen« bereits beschrieben auf sehr viele unterschiedliche Arten und Weisen ausgesprochen werden. Aufgrund dieser Komplexität haben wir uns in der Regel für die einfachste Variante, häufig mit tiefem Schwa entschieden. Hier besteht aber häufig die Möglichkeit, die Aussprache nach Vorlieben und je nach Interpretation individuell anzupassen. Deshalb sind die Transkriptionen an diesen Stellen als Vorschläge aber nicht als statische Vorschriften für die Aussprache zu beurteilen.

Die Aspiration bei Konsonanten wird nicht transkribiert, da sie aufgrund phonologischer Regeln vorhersagbar ist und außerdem beim Singen tendenziell geringer ausfällt als beim Sprechen. Das gilt besonders für solistisches Singen, wie es hier der Fall ist.

Mit einer Liaison wird an einigen Stellen angedeutet, dass es sich ursprünglich um zwei Wörter handelt, die aber aufgrund der Schreibung oder der Komposition wie ein Wort auszusprechen sind. Ziel ist eine bessere Orientierung in Bezug zur originalen orthographischen Schreibweise.

Weiterführende Literatur

Informationen folgen.